Der Moment, in dem dein Welpe zart an deinen Fingern knabbert, ist oft noch niedlich. Doch was, wenn sich das Verhalten in ständiges Beißen in Hosenbeine, Hände oder sogar in die der Kinder entwickelt? Schnell kann das süße Fellknäuel zu einer echten Herausforderung werden. Viele Hundebesitzer stehen dann vor der Frage: „Was soll ich tun, mein Welpe beißt?“
Die gute Nachricht: Dieses Problem lässt sich lösen – und oft ist die Ursache dafür einfacher, als du denkst. In vielen Fällen steckt hinter dem Beißen keine Absicht, sondern ein Mangel an Ruhe und Struktur. In diesem Artikel erkläre ich dir die häufigsten Gründe für das Beißen deines Welpen und zeige dir, wie du mit kleinen Anpassungen im Alltag das Verhalten nachhaltig in den Griff bekommst.
Warum beißt mein Welpe? Die wahre Ursache hinter dem Verhalten
Es ist ein Irrglaube, dass ein Welpe „frech“ oder „dominant“ ist, wenn er häufig beißt. Tatsächlich liegt der Grund für dieses Verhalten oft in Überforderung oder Übermüdung.
Welpen sind wie kleine Kinder: voller Energie, neugierig und ständig dabei, die Welt zu erkunden. Sie nutzen ihren Mund, um zu lernen, zu spielen und neue Dinge zu erforschen. Doch wie bei Kindern gibt es auch bei Welpen Grenzen, die sie nicht überschreiten sollten. Ein übermüdeter Welpe wird schnell reizbar und neigt dazu, seine Anspannung durch Beißen abzubauen.
Gerade in Haushalten mit Kindern oder in lebhaften Umgebungen ist es leicht, einen Welpen ungewollt zu überfordern. Doch keine Sorge: Mit einem klar strukturierten Tagesplan und der richtigen Balance zwischen Ruhe und Aktivität kannst du deinem Welpen helfen, ruhiger und ausgeglichener zu werden.
Ein Beispiel aus der Praxis: Die Geschichte von Fina
Die Geschichte von Fina, einer Lagotto-Hündin, zeigt, wie schnell ein Welpe überfordert sein kann – und wie einfach sich das Problem lösen lässt.
Letztes Jahr kontaktierte mich eine Familie, die völlig verzweifelt war. Fina hatte sich angewöhnt, in die Hosenbeine und Hände der Familienmitglieder zu beißen – sogar die Kinder wurden nicht verschont. Das Verhalten wurde mit der Zeit immer extremer, und die Familie wusste nicht mehr weiter.
Die Familie erklärte mir:
«Wir dachten, wir tun Fina etwas Gutes, indem wir sie an möglichst viele neue Dinge gewöhnen. Aber es schien, als würde sie immer gereizter und überdrehter. Selbst wenn sie müde war, hörte sie nicht auf, zu schnappen.»
Nach einer genauen Analyse stellte sich heraus, dass Fina schlicht überfordert war. Die Familie hatte sie unbewusst überreizt: Spaziergänge in unbekannten Gegenden, Besuche bei Freunden, Spielstunden mit anderen Hunden – all das ließ Fina kaum zur Ruhe kommen. Ich schlug vor, ihren Tagesablauf zu strukturieren, regelmäßig Ruhephasen einzuplanen und die Menge neuer Reize zu reduzieren.
Bereits nach wenigen Tagen schrieb mir die Familie:
«Es war ein echter Augenöffner für uns zu verstehen, wie wenig es braucht, bis ein Welpe überfordert ist. Wir hatten Fina so viele neue Dinge erleben lassen, weil wir dachten, das sei gut für sie. Dabei haben wir völlig unterschätzt, wie schnell sie dadurch übermüdet wurde. In diesen Momenten hat sie dann angefangen zu beißen – nicht, weil sie frech war, sondern weil sie einfach nicht mehr konnte. Seit wir ihren Alltag ruhiger gestalten und gezielt für mehr Erholungsphasen sorgen, ist das Beißen fast vollständig verschwunden.»
Finas Geschichte zeigt, dass kleine Anpassungen im Alltag oft ausreichen, um das Verhalten eines Welpen nachhaltig zu verändern.
Was soll ich tun, mein Welpe beißt? Erste Schritte zur Lösung
Wenn dein Welpe häufig beißt, gibt es konkrete Schritte, die du sofort umsetzen kannst:
- Beobachte deinen Alltag: Gibt es viele neue Eindrücke, die deinen Welpen überfordern könnten? Reduziere Aktivitäten, die ihn übermäßig reizen.
- Plane bewusste Ruhephasen ein: Dein Welpe benötigt 18 bis 20 Stunden Schlaf pro Tag. Achte darauf, dass er sich in einer ruhigen Umgebung entspannen kann.
- Biete Alternativen an: Kauartikel oder robuste Spielzeuge können deinem Welpen helfen, sein Kaubedürfnis zu befriedigen, ohne dass er deine Hände oder Hosenbeine als Ziel sieht.
- Bleib konsequent: Setze klare, aber liebevolle Grenzen. Ein ruhiger Ton und positive Verstärkung wirken besser als Strenge.
Wie du Übermüdung bei deinem Welpen verhinderst
Die Rolle von Ruhezeiten
Regelmäßige Ruhephasen sind essenziell, um Übermüdung bei deinem Welpen zu vermeiden. Nach aufregenden Momenten – wie einem Spaziergang oder einer Trainingseinheit – braucht dein Hund Zeit, um die neuen Eindrücke zu verarbeiten.
Die Welpenzone: Ein sicherer Rückzugsort
Ein sicherer Rückzugsort ist für jeden Welpen wichtig. Dies sollte ein ruhiger Platz sein, an dem dein Hund sich entspannen kann. Lies dazu meinen Artikel: Der sichere Rückzugsort.
Ruhetage – warum sie wichtig sind
Nach aufregenden Tagen solltest du deinem Welpen einen Ruhetag gönnen. An solchen Tagen vermeidest du neue Reize, damit er das Erlebte verarbeiten kann und wieder zur Ruhe kommt.
Ein Leitfaden für die richtige Balance: Ruhe und Aktivität
- Morgens: Beginne den Tag mit einem kurzen Spaziergang (5–10 Minuten) und einer kleinen Trainingseinheit. Danach sollte dein Welpe in seiner Zone zur Ruhe kommen.
- Mittags: Plane eine kurze Trainingseinheit oder einen Spaziergang in vertrauter Umgebung, ohne neue Eindrücke.
- Abends: Kuscheln oder ruhige Spiele sind ideal, bevor dein Welpe in den Schlaf findet.
Häufige Fragen rund um das Thema Beißen
Warum beißt mein Welpe, wenn er müde ist?
Ein müder Welpe ist oft reizbar und nutzt das Beißen, um Stress abzubauen.
Wie bringe ich meinem Welpen bei, sanft zu sein?
Durch Alternativen wie Kauartikel, klare Grenzen und regelmäßige Ruhezeiten.
Wie viel Ruhe braucht ein Welpe täglich?
Ein Welpe benötigt 18 bis 20 Stunden Schlaf pro Tag, um gesund zu wachsen.
Was ist ein Ruhetag?
Ein Ruhetag ist ein Tag ohne neue Reize, an dem dein Welpe das Erlebte verarbeiten kann.
Fazit: Was soll ich tun, mein Welpe beißt?
Das Beißen deines Welpen ist oft keine böse Absicht, sondern ein Zeichen von Überforderung oder Übermüdung. Mit einem strukturierten Alltag, ausreichend Ruhephasen und der richtigen Balance zwischen Aktivität und Entspannung kannst du deinem Welpen helfen, ausgeglichener und entspannter zu werden.
Brauchst auch du Unterstützung? Ich begleite euch gerne!
Hast du das Gefühl, dass euer Welpe überfordert ist oder dass ihr beim Training an eurene Grenzen stößt? Wie bei der Familie von Fina begleite ich auch euch und euren Hund mit meiner individuellen Welpenbegleitung. Gemeinsam schaffen wir die Grundlage für ein entspanntes und harmonisches Zusammenleben.
👉 Kontaktiere mich jetzt und lass uns über eure Situation sprechen!