Ohne Orientierung kein Rückruf

by | Mai 29, 2025

Ohne Orientierung kein Rückruf – der oft vergessene Faktor beim Rückruftraining bei Welpen und Junghunden

Viele Hundebesitzer sind überrascht, wenn der Rückruf plötzlich nicht mehr funktioniert – obwohl er im Welpenalter scheinbar zuverlässig klappte.

In der ersten Zeit orientieren sich Welpen stark an ihrem Menschen. Die Welt draußen ist neu, groß und manchmal auch ein wenig beängstigend. Der Mensch gibt Sicherheit – und ist das Einzige, was der kleine Hund wirklich kennt.

Doch mit dem Heranwachsen zum Junghund verändert sich das. Die Sicherheit in der Umwelt nimmt zu, das Selbstvertrauen wächst – und mit ihm die Neugier. Andere Hunde, Wildspuren, interessante Gerüche oder vorbeifahrende Fahrräder werden plötzlich spannender als der Mensch am anderen Ende der Leine.

Der Rückruf, der vorher mühelos funktionierte, stößt auf taube Ohren. Genau hier zeigt sich, wie wichtig eine stabile Orientierung ist. Denn ohne diese innere Verbindung bleibt der Rückruf ein Rufen ins Leere – vor allem in einer reizvollen Umgebung.

Was bedeutet «Orientierung» wirklich?

🎯 Orientierung ≠ Gehorsam: der feine Unterschied

Gehorsam ist das Ausführen von Signalen. Orientierung ist das bewusste Entscheiden des Hundes, bei dir zu bleiben – ohne ständiges Rufen.

Das bedeutet: dein Hund bleibt in Verbindung, weil er will, nicht weil er muss. Besonders bei Welpen entsteht diese Verbindung durch Erfahrung, Spiel, Nähe und kleine Rituale im Alltag.

Warum dein Junghund dich nicht (mehr) sieht

Die Welt eines Junghundes ist voller Eindrücke und Reize. Vögel, Blätter, andere Hunde – alles ist spannend.

In dieser Phase lernen Hunde oft: Draußen zählt nur das Außen.

🧩 Umso wichtiger ist es, sich im Training nicht nur auf «Sitz» und «Platz» zu konzentrieren, sondern vor allem auf das Gefühl von Miteinander.

Wenn dein Hund dich gar nicht wahrnimmt, wird er auch auf dein Rufen nicht reagieren können.

Der Einfluss der Umgebung

Was junge Hunde unterwegs überfordert

Eure täglichen Spazierwege, egal ob Stadt oder Land, sind für junge Hunde oft Reizüberflutung pur.

Kühe, fremde Hunde, Touristen, Wildspuren – all das sorgt dafür, dass dein Welpe dich schnell „vergisst“.

Deshalb braucht es strukturierte, begleitete Trainings, um Orientierung auch in diesen Umgebungen zu üben.

Typische Fehler im Rückruftraining mit jungen Hunden

  • ⏰ Rückruf wird zu spät eingeführt
  • 🔗 Keine Vorkonditionierung durch Orientierung
  • 😶 Der Mensch wirkt für den Hund zu „uninteressant“
  • 🚨 Rückruf wird in Reizsituationen geübt, bevor der Hund überhaupt Reize handeln kann

 

Warum Bindung nicht automatisch Orientierung bedeutet

Viele Hunde lieben ihre Menschen – aber sie orientieren sich trotzdem nicht an ihnen.

Warum? Weil Bindung auf Emotion basiert, Orientierung aber auf Entscheidung.

💡 Dein Hund kann dich also lieben, aber trotzdem anderen Reizen folgen.

Erst wenn Bindung UND Orientierung zusammenspielen, entsteht echte Kommunikation.

Welpe läuft fröhlich auf seinen Menschen zu – Symbol für Orientierung und Rückruftraining
🐾 Ein junger Hund beim Rückruf – Orientierung macht den Unterschied

Wie du als Mensch Orientierung förderst

📣 Körpersprache, Klarheit, Haltung

Hunde lesen uns – immer. Wenn du unklar, abwesend oder unkonsequent bist, verliert dein Hund die Orientierung.

Mit Haltung ist nicht Härte gemeint, sondern Präsenz: Bin ich da? Bin ich eindeutig? Weiß mein Hund, was ich gerade will – ohne dass ich dauernd spreche?

Spielerische Verbindung: Vertrauen vor Kontrolle

Vertrauen ist das Fundament, auf dem Rückruf wachsen kann.

Deshalb ist das spielerische Miteinander – z. B. durch gemeinsame Laufspiele, ruhiges Beobachten oder spontane Interaktion – wertvoller als jedes Kommando.

Auch kurze Einheiten zwischendurch helfen mehr als monotones Abrufen.

Orientierung sichtbar machen – durch kleine Rituale

Wenn dein Hund gelernt hat, dich regelmäßig anzuschauen, bei dir zu bleiben und sich zu regulieren, wird er dich auch bei Ablenkung eher wahrnehmen.

🔁 Rituale wie „Warten vor dem Waldweg“, „Blickkontakt beim Losgehen“ oder „Anhalten bei Reizsichtung“ schaffen genau das.

📽️ Ein konkreter Praxis-Tipp per Video

Hier geht’s zu einer schnellen, alltagstauglichen Übung zur Orientierung mit deinem Hund:

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Orientierung ist der Schlüssel

Der Rückruf ist keine Technik – er ist eine Folge von Verbindung.

Wer früh mit Orientierung beginnt, baut das Vertrauen auf, das später jede Reizsituation meistert.

Besonders für Welpen und Junghunde in der aufregenden Welt ist das ein Geschenk fürs ganze Leben.

❓ Häufige Fragen (FAQ)

Warum orientiert sich mein Welpe nicht an mir?

Weil er es noch nicht gelernt hat – Orientierung ist ein Prozess, der mit Beziehung beginnt.

Ist mein Hund zu jung für Rückruftraining?

Nein – aber starte nicht mit Rufen, sondern mit Wahrnehmen, Nähe und Verbindung.

Wie lange dauert es, bis ein Rückruf zuverlässig klappt?

Das hängt von vielen Faktoren ab. Ohne Orientierung und klare Struktur im Aufbau ist es oft schwierig, einen funktionierenden Rückruf aufzubauen.

Kann ich an der Fokuswoche teilnehmen, wenn mein Hund noch sehr jung ist?

Ja! Gerade Welpen und Junghunde profitieren enorm von diesem Start in ihre Erziehung.

Was, wenn mein Hund draußen nie auf mich achtet?

Dann ist die Orientierung die erste Baustelle – und das Training beginnt mit dir.