Der herausfordernde Start ins neue Leben
Der Einzug eines Welpen ist für viele Menschen ein emotionaler Höhepunkt – voller Freude, aber auch mit Unsicherheiten verbunden. Eine der häufigsten Herausforderungen: Der Welpe findet kaum zur Ruhe, wirkt unruhig, folgt einem auf Schritt und Tritt und schläft nur, wenn man sich neben ihn setzt. Dieses Verhalten ist jedoch kein Zeichen von Fehlverhalten, sondern ein völlig natürlicher Ausdruck seiner emotionalen Entwicklung.
Warum Ruhefähigkeit bei Welpen keine Selbstverständlichkeit ist
Die neurologische Entwicklung des Welpen
In den ersten Lebenswochen durchläuft das Gehirn eines Hundewelpen komplexe Reifungsprozesse. Strukturen im limbischen System – insbesondere die Amygdala und der Hippocampus – sind in dieser Zeit stark aktiv und reagieren auf neue Reize. Die Fähigkeit zur Selbstregulation, also zur selbstständigen Beruhigung, entwickelt sich dabei erst mit der Zeit.
Wissenschaftlich belegt: Studien zur Entwicklung von Säugetierjungen zeigen, dass beruhigendes Verhalten wie Körperkontakt, konstante Umgebungsreize und wiederkehrende Abläufe wichtige Grundlagen für die Ausbildung emotionaler Stabilität sind (Panksepp, 2004).
Der Mensch als sichere Basis – Bindung als Ruheanker
Die Bedeutung der Bezugsperson
In der neuen Umgebung fehlt dem Welpen zunächst jeder Orientierungspunkt – seine Geschwister, die Mutterhündin und bekannte Gerüche sind plötzlich weg. In dieser sensiblen Übergangszeit fungierst du als seine «sichere Basis», ein Konzept, das aus der Bindungstheorie bekannt ist (Bowlby, 1988).
Wenn dein Welpe nur dann zur Ruhe kommt, wenn du in seiner Nähe bist, ist das kein Problem – es ist ein Zeichen von gesunder Bindungsentwicklung.
Struktur und Rituale: Die Bausteine innerer Sicherheit
Warum Routinen Stress reduzieren
Routinen helfen dem Gehirn, vorhersehbare Muster zu erkennen. Diese Vorhersehbarkeit reduziert den Cortisolspiegel, das Stresshormon, und schafft Raum für Gelassenheit. Daher sind feste Rituale ein kraftvolles Mittel zur Förderung von Ruhefähigkeit beim Welpen.
Praxisnahe Strategien, um deinem Welpen zur Ruhe zu verhelfen
1. Die Ruhedecke als visuelles Signal
Wähle eine bestimmte Decke, die du ausschließlich in Ruhephasen nutzt. Lege sie immer dann aus, wenn ihr gemeinsam entspannen wollt. Dein Welpe verknüpft mit der Zeit: „Wenn diese Decke da ist, passiert nichts Aufregendes.“
2. Der gefüllte Kong – Beruhigung durch Schlecken
Das langsame Schlecken eines gefüllten Kongs hat eine beruhigende Wirkung auf das Nervensystem. Es aktiviert den Parasympathikus – jenen Teil des autonomen Nervensystems, der für Regeneration und Ruhe zuständig ist.
3. Akustische Rituale: Musik als Signalgeber
Verwende eine wiederkehrende Melodie, z. B. sanfte Meditationsmusik oder ein Produkt wie den RelaxoPet. Wichtig ist: Es muss immer die gleiche Melodie sein. Der auditive Reiz wird so zum Signal: Jetzt beginnt die Ruhezeit.
4. Der schrittweise Aufbau von Distanz
Beginne die Rituale an deiner Seite. Sobald dein Welpe sich daran gewöhnt hat, kannst du die Distanz langsam erhöhen. Beispielsweise, indem du den Raum verlässt, während alles andere gleich bleibt: Decke, Musik, Kong.
Der Weg zur Selbstregulation: Was du erwarten kannst
Mit diesen gezielten Maßnahmen förderst du die Fähigkeit deines Welpen, auch ohne deine unmittelbare Nähe in den Ruhemodus zu wechseln. Der Schlüssel liegt in Geduld, Wiederholung und emotionaler Sicherheit.
Was Studien zeigen:
Langfristige Beobachtungen an Welpen, die in strukturierten Haushalten aufwuchsen, zeigen eine deutlich bessere Anpassung an Ruhe- und Trennungsphasen im Vergleich zu Hunden ohne feste Rituale (Scott & Fuller, 1965).
FAQs: Häufige Fragen rund um das Thema „Welpe zur Ruhe bringen“
1. Wie lange dauert es, bis ein Welpe allein zur Ruhe findet?
Die Entwicklung ist individuell. Mit klarer Struktur und Geduld zeigen viele Welpen innerhalb von 2–4 Wochen erste Erfolge.
2. Ist es problematisch, wenn mein Welpe ständig meine Nähe sucht?
Nein, Nähe ist in der Anfangszeit essenziell. Sie stärkt die Bindung und schafft Sicherheit – die Basis für Selbstständigkeit.
3. Sollte ich meinem Welpen beibringen, alleine zu schlafen?
Nicht sofort. Erst wenn die Bindung stabil ist und er durch Rituale Sicherheit erlebt hat, kannst du ihn behutsam daran gewöhnen.
4. Was kann ich tun, wenn mein Welpe trotz Ritualen nicht zur Ruhe kommt?
Überprüfe, ob äußere Reize wie Lärm oder Licht stören. In manchen Fällen kann auch eine Beratung bei einem verhaltenstherapeutisch geschulten Hundetrainer sinnvoll sein.
5. Welche Musik eignet sich für den RelaxoPet oder andere Entspannungssignale?
Sanfte Naturklänge oder klassische Musik mit konstantem Rhythmus haben sich bewährt. Wichtig: Immer dieselbe Melodie verwenden.
6. Kann ich die Techniken auch bei einem älteren Hund anwenden?
Ja, auch ältere Hunde profitieren von festen Ritualen. Allerdings braucht es oft mehr Zeit und Konsequenz bei der Umsetzung.
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